Zuerst war ein*e einzelne*r Freelancer*in. Und dann noch eine*r. Und dann irgendwann war es ein Konstrukt, ein Kollektiv, eine Gruppe von Menschen mit einem ähnlichen Mindset.
Arbeiten, wo man möchte. Ein bisschen auch, wie man möchte. Und mit wem man möchte.
Flexibilität und Remote gab es bei uns schon vor Corona. Angefangen, als wir alle Einzelpersonen waren und aus einem ganz bestimmten Grund nicht gründen wollten: Wir wollten uns unsere Flexibilität erhalten. Unsere Freiheit, auch mal Nein zu sagen. Die Verantwortung klein halten und nicht immer den Kopf neigen müssen – lieber mal mit dem Kopf durch die Wand.
Aber irgendwann war es dann so weit: Projekte werden größer, man will mehr schaffen, besser werden, sich professionalisieren. Wir sind zu einem … ja, was denn eigentlich geworden? Wir haben uns jahrelang davor gescheut, uns Agentur zu nennen. Aus unterschiedlichen Gründen. War die Bezeichnung mal der Inbegriff von jung und hip und unangepasst, ist er für uns, die zum Teil in hiesigen Agenturen gearbeitet haben, eher das Gegenteil: So viele große Agenturen sind antiquiert. In ihrer Denke. Aber auch in ihren Strukturen: Wenn in einer Jobanzeige etwas von flachen Hierarchien steht, weiß ich meist, es ist genau das Gegenteil. Viele alteingesessene Kommunikations-, Werbe- oder PR-Agenturen sind nichts anderes als ein Kreis von alten, weißen Männern, die ihrer Tätigkeit einen neuen Namen und Anstrich gegeben haben.
Agentur klang für uns aber auch immer teurer als Freelancer*in. Und das nicht unbedingt berechtigt. Weil viele Agenturen deutlich weniger gute Arbeit leisten, als ein*e fähige*r Freelancer*in.
Das Begrifflichkeitsdesaster bei uns hat aber immer wieder auch dazu geführt, dass viele lange nicht verstanden haben, was genau wir eigentlich machen. Sind das jetzt Grafiker*innen? Oder doch Texter*innen? Was kann diese Ansammlung von Kreativen und Strateg*innen eigentlich alles? Also haben wir den Begriff Agentur zwar nicht in unseren Namen aufgenommen, stellen uns aber oft so vor. Damit man weiß, was wir machen. Wer wir sind, steht auf einem anderen Blatt.
Beim Vorstellen erwische ich mich oft, wie ich sage „Agenturkonstrukt“. Weil das nicht so steif und gesetzt klingt wie Agentur. Vielleicht wachsen wir in den Begriff auch noch hinein. Oder finden einen neuen für uns und unsere Arbeit. Fakt ist: Wir sind viele kreative Köpfe mit der gemeinsamen Leidenschaft für richtig guten Kram. Und den macht man am Besten gemeinsam. Das ist das Wichtigste.
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