Remote work can be fun – aber mach’s realistisch und effektiv

– denn nur dann ist es sinnig.

Arbeiten, fernab von Großraumoffice und festem Arbeitsplatz, ohne Ortsbindung und Vorgaben – davon träumt so manch‘ eine*r. Dieses Klischee von „arbeiten, wo andere Urlaub machen“, das klingt so schön – und irgendwie ist es das auch. Nur nicht  ganz so romantisch verklärt, wie manch eine*r denkt. Beim Remote Arbeiten trifft Traumvorstellung auf Wirklichkeit – aber vorab: Es ist trotzdem etwas wirklich Tolles. Viele von uns haben remote gearbeitet, lange bevor es Corona gab und die Büros wie leergefegt waren. Wir als merkenschoenberg haben da schon immer viel von gehalten – sofern es eben möglich ist. Wenn Kundenkontakt, WLAN, Auftragslage und Tätigkeitsfeld es zulassen, ermöglichen wir gern, dass einige von uns den heimischen Schreibtisch gegen einen Coworking Space irgendwo auf der Welt eintauschen. Weil wir glauben, dass Menschen mit Freiheiten im Beruf glücklicher sind. Dass man mit Eigenverantwortung weit kommt – und glückliche Mitarbeiter*innen und Dienstleister*innen auch erfolgreiche Projekte bedeuten. Das spiegelt sich auch in unseren Bewerbungen wider: Bei uns bewerben sich Menschen aus einer ganz bestimmten Szene. Solche, die motiviert sind, Bock haben, für ihr Thema brennen. Aber eben nicht unbedingt 365 Tage im Jahr am Schreibtisch in Deutschland, sondern mit immer neuen Impulsen und viel Wissenstransfer an anderen Orten in dieser wunderschönen Welt. Also sind immer mal wieder welche von uns unterwegs. So wie die hier:

Elisa, Communication & Concept

Da arbeiten, wo andere Urlaub machen. Klingt wie ein Klischee, aber für mich ist es für einen Monat Wirklichkeit. Surfboardbag und Rucksack gepackt und schon saß ich im Flugzeug nach Portugal. Laptop mit im Gepäck. Das ist das Gute an flexiblen Arbeitgeber*innen und einem Job, den man (die meiste Zeit) von fast überall machen kann. Und auch das einzig „Gute“ an COVID-19, falls man das so sagen kann – denn plötzlich gibt es Hostels, die auf Remote Work und Longterm-Gäste eingestellt sind. Ich kann einfach am Morgen meinen Laptop schnappen und mich ins hosteleigene Coworking Space setzen. Kaffee gibt’s gleich nebenan for free – so kann der Arbeitstag starten!

Sollten die Wellen gut sein, schaffe ich es sogar vor Arbeitsbeginn zum Sonnenaufgang eine kleine Surfsession einzuschieben. Sonst geht es am Nachmittag und am Wochenende ins Wasser oder auf kleine Hikes zu den schönsten Buchten mit den romantischsten Sonnenuntergängen. So lässt sich der Dezember definitiv aushalten. Aufstehen, Wellen checken und entweder schnell Neo an, Board unter den Arm und runter zum Wasser laufen – oder Option B: Laptop unter den Arm und die Treppe zum Coworking Space nehmen. So sieht mein Leben einen Monat lang aus, zumindest an vier Tagen in der Woche.  Zeit um Portugal zu erkunden und die Wellen zu nutzen, bleibt auf jeden Fall hier und dort. Ein Monat Sommer, bevor es zurück in den deutschen kalten Weihnachtswahnsinn geht. Ein Leben, an das ich mich definitiv gewöhnen könnte…

Marie, Concept & Design

Wer träumt nicht vom Arbeiten mit beiden Füßen im Sand? Vor meinem inneren Auge habe ich mich ausgiebig im Bikini arbeiten sehen, bevor nachmittags der Laptop zugeklappt, das Surfboard geschnappt wird und ich bei 38 Grad, Sonne und einer warmen Brise den pazifischen Ozean genieße. Also wieso nicht einfach machen? 

Und nun bin ich hier, in Mexiko, irgendwo zwischen Puerto Escondido und Wochenendtrips ins einsame Barra de la Cruz, ins südliche Hippie Zipolite oder zum traumhaften Ort Chacahua, der versteckt in den Mangroven einer Lagune liegt. Klingt noch immer traumhaft? Ist es auch. Doch was davon ist genau so, wie wir es uns am heimischen Schreitisch immer vorstellen und was ist doch anders? Ich kann euch die erste Illusion nehmen: Ich sitze hier weder im Bikini, noch mit beiden Füßen im Sand. Ich habe einen ganz normalen Arbeitsalltag, arbeite fünf Tage die Woche meist zwischen sieben und 16 Uhr und bin nebenbei auf der ständigen Suche nach gut funktionierendem WLAN; hier in Mexiko ist das leider eine riesige Herausforderung, welche auch das Reisen innerhalb des Landes beeinträchtigt. Denn Arbeit ist nur da, wo auch WLAN ist. 

Und wofür dann das Ganze? Für die Stunden danach, denn diese sind wirklich wie im Traum. Mit der Vorfreude auf mögliche Nachmittagsaktivitäten wie Schnorcheln, neue Leute treffen, Open Mic-Sessions besuchen, gutes mexikanisches Essen verputzen, den nächsten guten Surf oder schönsten Sonnenuntergang lässt es sich deutlich effektiver arbeiten. Und wenn man dann wirklich mit beiden Füßen im Sand steckt, folgt einem die Arbeit nirgendwo hin, diese befindet sich im geschlossenen Laptop und wartet auf weitere Fortschritte am Folgetag. Zuhause bekomme ich es nicht so gut hin, zu Ende zu kommen oder echte Pausen zu machen.

Für meine Arbeit hat das Remote-Modell in meinen Augen positive Auswirkungen. Ich bin ausgeglichener und somit deutlich kreativer und produktiver. Für meinen größten Kunden Physiotherm bei merkenschoenberg, den ich gemeinsam mit vielen weiteren ms-Raketen betreue, war es anfangs eine Umstellung, gerade durch die sieben Stunden Zeitverschiebung, doch in der heutigen Zeit mit all den Onlinetools war es bisher kein Problem. Wir haben vier Stunden Überschneidung, in die wir alle Calls legen, alle Workflows aufgesetzt werden und wir ordentlich powern. In den Feierabendstunden des Teams arbeite ich einfach eigenständig weiter, plane effektiv und setze um, ohne Unterbrechung. Fazit? Let’s do this again.

Celine, Communications

Der Lebensstil als sogenannte digitale Nomadin erlaubt mir, frei zu wählen, wo ich lebe und arbeite (solange ich guten Internetzugang habe). Diese Mobilität hat ihre offensichtlichen Vorzüge: Ich kann E-Mails beantworten, während ich an der Karibikküste Kolumbiens Kokosnusswasser schlürfe und Werbekampagnen in einem hübschen Café in Lissabon planen. Das Paradies liegt quasi immer vor der Haustür und man muss nicht mehr warten, bis der zweiwöchige Jahresurlaub beginnt. Das klingt erstmal wie ein Traum – und ich würde es auch um nichts auf der Welt mehr missen wollen. Dennoch gibt es auch einige Nachteile, welche mit diesem Lebensstil einhergehen. Denn mit der Zeit kann es anstrengend werden, ständig die Reise- und Arbeitslogistik zu planen. Außerdem muss man durch die Zeitumstellung oft sehr früh morgens oder spät abends arbeiten. Und finally ist es zwar aufregend, ständig neue Leute kennenzulernen, doch die schnelle Abfolge von Hallo und Auf Wiedersehen kann mit der Zeit ermüden. Daher ist eine meiner „lesson learned“ von nun an länger an Orten zu bleiben und nicht mehr innerhalb kürzester Zeit von einem Spot zum Nächsten zu hüpfen. 

Wo ich schon so gelebt habe? 

Bali: Das Paradies auf Erden: Dschungel & Strand, gesundes & günstiges Essen, Digital Nomad-friendly, immer warmes Wetter, spannende Kultur, tolle Menschen.

Portugal: Stadtleben in Lissabon mit tollen Foodie-Spots, tolles Nightlife, atemberaubende Viewpoints (und leider sehr teuren Mieten) & Strandleben an der Algarve mit wunderschön Stränden und sonnigem Herbst.

Kolumbien: Co-Living & Working in ländlicher Umgebung, umgeben von Kaffeeplantagen, Palmen und Flüssen – und bald an der Karibikküste. 

Maren, Founder

Mein Freundeskreis und meine Familie würden meinen, ich habe den Begriff Digital Nomad erfunden. Seit 12 Jahren arbeite ich mehr oder minder immer da, wo ich meinen Laptop aufschlagen kann. Home is where the WLAN is oder so. Spätestens seit Merken (ich) und Schoenberg (Marvin) zusammenarbeiten, habe ich das Unterwegssein in meine Identität integriert – und damit auch bewusst Kund*innen im Portfolio, die Verständnis für diese Art zu arbeiten haben oder einfach aus dem Reisesegment kommen. Einmal kurz neidisch werden? Well … Südafrika, Sambia, Malediven, Kambodscha, Vietnam, Gambia, Griechenland, Ägypten, Frankreich und viele Nationen mehr sind bereits abgehakt. Aber: Remote Arbeiten ist viel mehr, als einfach nur entspannt ein paar Texte tippen und danach in den Pool springen. Was viele bei den tollen Fotos auf Instagram vergessen, ist, dass wir da bereits zehn Stunden im Dienst sind. 5:30 Uhr Dreh des Sonnenaufgangs, danach andere Produktionen, dazwischen E-Mails, Calls, Deadlines. Den Moment, den die Außenwelt sieht – den im Infinity Pool mit einem Glas Wein – der kommt entweder ganz am Ende oder stammt von einem gestellten Shooting für den Kunden. Und trotzdem! Ich möchte all die Erfahrung nicht missen. Seit Corona in unserer Welt ist, träume ich nur noch vom LTE-Suchen auf den Philippinen und dem Leben von Airport zu Airport. Aber ich jammere auf hohem Niveau. Trotz COVID-19 habe ich in den vergangenen zwei Jahren viel im Ausland gearbeitet (wohl nur für meine Verhältnisse sehr wenig): An der Elfenbeinküste, auf Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer, in Italien, Kroatien, Frankreich, Griechenland. In einer anderen Frequenz – aber das ist okay.
Seit wir gewachsen sind und mit größeren Teams arbeiten, ist Remote work im Ausland schwieriger geworden. Viel Orga, viele Calls, oftmals Standleitungen zu Kund*innen, Pitches und Deadline-Arbeit. Aber ich weiß, wie glücklich Arbeit macht, wenn man sie so gestaltet, wie es einem gefällt. Und deswegen setzen wir alles daran, das so oft wie eben geht, zu ermöglichen. Tipps zum Thema habe ich vor Jahren mal für Refinery29 Germany aufgeschrieben. Und aus dem Nähkästchen geplaudert für VICE.

Also wird es wohl weiterhin ab und zu heißen #merkenschoenbergaroundtheworld