New Work und flexible Arbeitsmodelle: Freiheit mit Grenzen 

Als reine Remote-Agentur lebt merkenschoenbeg eine Philosophie des New-Work-Konzepts. Flexible Arbeitszeiten und -orte gepaart mit flachen Hierarchien und individuellen Freiheiten: So stellen wir uns einen Arbeitskontext vor, der uns erlaubt, produktiv, flexibel und weitestgehend eigenverantwortlich zu arbeiten – und dabei keinen so großen Spagat mehr zwischen beruflichem und privatem Leben hinlegen zu müssen. Je mehr Gestaltungsraum wir uns in unserer Arbeit zugestehen, desto deutlicher wird allerdings auch, dass New Work nur funktionieren kann, wenn wir uns klare Grenzen stecken. Und uns in einem Rahmen bewegen, der Flexibilität nicht zum bürokratischen Drahtseilakt werden lässt. 

 

 

New Work als Mindset: Warum wir eine Remote-Agentur sind

 

In einer sich zunehmend digitalisierenden Arbeitswelt hat sich merkenschoenberg dafür entschieden, nicht nur als eine reine Remote-Agentur aufzutreten, sondern auch ein New-Work-Konzept in den Mittelpunkt der Unternehmenskultur zu stellen. Flexible Arbeitszeiten und -orte sind unsere Antworten auf die Bedürfnisse und Herausforderungen einer modernen Arbeitswelt, die die individuellen Lebensstile der einzelnen Mitarbeiter*innen in den Fokus rücken. Wir wollen unsere Freizeit nicht mehr in überfüllten Bahnen oder im Berufsverkehr auf dem Weg zur Arbeit verbringen. Wir wollen unsere Gym-Besuche nicht mehr aufs Wochenende vertagen, weil wir unter der Woche sowieso kaum Luft zum Atmen haben. Wir wollen unsere Großeltern zwischen den Jahren in der Heimat besuchen und nicht wegen zwei Office-Tagen zurück an den Arbeitsort fahren müssen. Wir wollen uns nicht mehr entscheiden, zwischen Job und Familie, unter der Woche einen Sommernachtmittag auch mal am See zu verbringen oder Karriere zu machen. Wir wollen maximale Freiheit, unser Arbeitsleben so zu gestalten, dass es Hand und Hand mit unserem Privatleben geht. Ohne ständig in einem der beiden Bereiche zurückstecken zu müssen. Work-Life-Blending nennt das die Bewegung.

 

Flexibel verortet und trotzdem persönlich verbunden

Und trotzdem – oder gerade, weil wir so viele Freiheiten haben – müssen wir den Rahmen, in dem wir diese ausleben, genau definieren. Denn New Work bedeutet eben nicht, dass jede*r so arbeiten kann, wie sie oder er will – sondern, dass wir uns ein Gerüst aufbauen, das trotz aller Flexibilität und Freiheit ein produktives und teamfähiges Arbeiten ermöglicht. Und das betrifft neben der Arbeitszeit, die durch Kernarbeitszeiten abgesteckt ist, vor allem den Arbeitsort. Am Schreibtisch, auf dem Sofa, auf der Terrasse, im Café, in Berlin, Köln oder auf Borkum? Das ist uns egal – you do you. Natürlich aber nur im Kontext des Arbeitens an sich – für Calls setzen wir eine ruhige, professionelle Arbeitsumgebung voraus – von stabilem Internet müssen wir nicht sprechen. Vor allen Dingen wird aber erst mal dort gearbeitet, wo die Agentur gemeldet ist: in Deutschland. Das hat nicht nur arbeitsrechtliche und versicherungstechnische Gründe, sondern ist für einen nicht unerheblichen Teil der Kommunikationsarbeit einfach notwendig. Denn so oft und viel wir flexibel und remote arbeiten, so wichtig ist auch der persönliche und physische Kontakt – auf Events, auf Messen, mit Kund*innen, vor allem aber mit dem Team. Weil auch wir wissen, dass, egal wie sehr wir unser Leben in die digitale Welt verorten, kein Videocall den persönlichen Kontakt ersetzt, der aus Kolleg*innen ein richtiges Team macht.

 

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Die rechtliche Realität von Workation

Das heißt nicht, dass das Arbeiten aus dem Ausland bei merkenschoenberg nicht möglich ist – im Gegenteil: Workation? Lieben wir. Allerdings – und da wären wir wieder beim berüchtigten Rahmen – abgesprochen und über einen festgelegten Zeitraum. Keine Präsenz-Termine? You go. Lass dir auch während der Arbeitszeit die Sonne auf den Bauch scheinen – und jetzt kommen wir zu unserem zweiten „allerdings“ – nur die europäische Sonne. Arbeiten aus Nicht-EU-Ländern stellt uns als Agentur vor so große bürokratische , versicherungs- und steuerrechtliche Hürden, dass die Schaffung entsprechender Strukturen und eine ständige Einzelfallabwägung ein ewiger bürokratischer Drahtseilakt wäre, so dass unsere Mitarbeitenden aktuell darauf verzichten müssen. Darüber hinaus birgt das internationale Arbeiten weitere Problematiken: den Datenschutz. Denn als Kommunikationsagentur arbeiten wir mit sensiblen und persönlichen Daten – und Datenschutzvorfälle oder Pannen können und wollen wir uns nicht leisten. Während in der EU die DSGVO greift, ist das im Nicht-EU-Ausland nicht Fall, so dass personenbezogene Daten nicht mehr gesetzlich geschützt sind wie in Deutschland. Das beinhaltet auch die Nutzung von Kommunikationswegen und den Schutz der Daten vor unbefugtem Zugriff durch Dritte. Klingt kompliziert? Ganz ehrlich, ist es auch.

Grenzgänger*innen im digitalen Zeitalter: It’s worth it

Das Problem? Grenzen können Unmut erzeugen – egal, wie frei der Rahmen ist, in dem sie definiert werden. Noch komplizierter macht es, dass weder der Rahmen noch diese Grenzen statisch sind – weil New Work ein dynamisches Gefüge ist, dessen Spielregeln ständig neu justiert werden müssen. Weil es kaum Erfahrungswerte gibt in einer Arbeitswelt, die erst am Anfang dieser Entwicklung steht. Und dennoch sind wir überzeugt, dass all die Freiheiten, die das Konzept mit sich bringt, jede noch so kleine und große Grenze wert sind.